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Sänfte
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Resting useful tools. Believe me. Really. I´m not kidding you.
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Ausgestellt. Abgebaut, Verpackt und Eingelagert. Das Wiedersehen der Skulptur ist immer ein wenig anders. Meine Erinnerung ist relevant. Doch unter neuen Umständen erhält die Arbeit neue Referenzen, auch ich habe mich in der Zwischenzeit verändert. Obwohl ich Materie in eine Form gebracht habe, ist diese niemals starr. Sänfte ist eine Arbeit, die ich noch nicht in all ihren Facetten kenne. Sie ruht im Material aus dem sie stammt. Es handelt sich bei dem Skulpturenpaar Sänfte und Resting useful tools. Believe me. Really. I´m not kidding you. um zwei separate Arbeiten, die imaginär ineinander greifen.

Bei einer Ausstellung geht es immer um eine Verbindung, sei sie zum Raum und Ort, der eigenen Physis oder zwischen zwei Arbeiten. Das heißt aber auch, dass andere Möglichkeiten aus dem Fokus geraten. So ist es mit diesem Skulpturenpaar: völlig unterschiedlich aber dennoch voneinander abhängig. Die Stäbe tragen die Sänfte. Ich bin in der Vorstellung, dass man darin sanft getragen werden kann. Die ausgeflieste Skulptur ist Erdloch, Gefäß und Taxi zugleich. Grafisch glitzernd kläre ich den organischen Befund des Erdlochs. Auf den Holzbalken liegen die Gipsschalungen der Stäbe selbst. Diese Balken benutze ich seit ich eine meiner ersten Skulpturen bewusst baute. Jede Bildhauerin hat Holzbalken im Atelier um etwas zu hebeln, als Armverlängerung, eine Überbrückung für den Stapler bauen, eine Unterlegung, die Hebebühne austricksen oder unebenen Boden begradigen. Diese 4 Balken lernte ich zu schätzen, sie haben einen persönlichen Wert. Klar und frisch ist C.MANN aufgesprüht, wie eine beschriftete Transportkiste. Ein Teil der Schrift fehlt, als ob sie von einem anderen Stück getrennt wurde. Auch die Anordnung ist nicht starr und parallel ausgerichtet, sondern so, dass das Zu- und Miteinander nur für den Moment ist. Nichts daran ist willkürlich. Im nächsten Augenblick werden die Balken wieder gebraucht. Die schellackierten Gipsschalungen sind die Sänften der Stäbe selbst, auf und mit den Balken ruhend. Resting useful tools. Believe me. Really. I´m not kidding you. ist eine Aufforderung imaginär damit zu arbeiten, zu verknüpfen. Sie stehen für sich selbst und sind doch notwendige Bedingung. Die Stäbe wurden von mir ergriffen. Die Hand ist sehr zentral, denn sie ist es die den Stab führt. Ich erinnere die Szene aus Kubricks 2001, in der ein Holzstock in der Hand eines Primaten zur Waffe wird. Ein Stab ist Verlängerung und Verstärkung, Statussymbol, Zepter, Waffe, Gehhilfe, natürlich: ein Phallus. Ein Symbol der Kraft, hier müde ruhend. Die Sänfte, aerodynamisch dreieckig erinnert sie an eine Vulva, hat durch das Projekt eine Entwicklung hinter sich. Die seitlichen Öffnungen sind Eingänge zu unterirdischen Luxushotels für Erdhummeln. Als Hummelportal werden sie nicht mehr dienen, aber dann erfüllen sie ihren 2. Zweck und ermöglichen den Transport de Sänfte.

Die Unklarheit des Zwecks befreit die Phantasie. Das, was sich uns offensiv verschließt, zieht uns magisch an. Im Pariser Louvre steht eine sogenannte „Vase colossal" aus der phönizianischen Zivilisation Zyperns aus dem 1.Jahrhundert v. Chr.. Ein beeindruckendes historisches Gefäß von 200 cm Höhe und 320 cm Durchmesser. Eine gigantische Urne? Ein Massengrab? Dekoration? Eine zeremonielle Badewanne? Besucher, so erfuhr ich vor Ort, werfen regelmäßig Dinge hinein, um ein Geräusch zu erzeugen. Einmal im Jahr bei der Reinigung werden diese Dinge Zeugen unserer Hilflosigkeit. Man konnte Vertiefungen erkennen, die an eine Halterung erinnerten oder dem Bewegen der Vase geschuldet waren. In meiner Vorstellung formte ich diese Halter, Armverlängerungen oder Werkzeuge. Skulptur braucht keine physische Berührung, aber man muss sich auf sie zu, um sie und manchmal auch durch sie bewegen. Ich selbst befinde mich oft bei Herstellung in der Arbeit, jedoch hat das Außerhalb der Arbeit einen völlig gleichen Stellenwert und ist Teil der physischen Präsenz. In der Zwischenzeit beschäftigte ich mich immer weiter mit dem alten Ägypten, Kopfstützen, Totenzeremonien und Vorstellungen, chinesischen Grabestrommeln und den verschiedenen ober- und unterirdischen Bewegungsabläufen von Leben und Tod. Man kann durchaus sagen, dass Skulptur oder Kunst allgemein ein Werkzeug selbst ist. 

Claudia Mann

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